24. Mai 2010

Clean IT: Rückblick auf die Veranstaltung

Werkstatt.Gespräche: Clean IT - Zur Bildergalerie mit Klick auf das Bild


Am Dienstag, 18.05.2010 fand im Kulturhaus Dornbirn die Podiumsdiskussion zum Thema Clean-IT statt. Nach einer kurzen Präsentation der „Südwind“ Kampagne, wurden Ausschnitte des Filmes „Digitale Handarbeit“ gezeigt, welche die Probleme in der Computerindustrie noch veranschaulichten. Die Veranstaltung der Werkstattgespräche wurde von Jutta Berger moderiert.

DI Dietmar Lenz (Vorarlberger Umweltverband, Leitung des ÖkoBeschaffungsService), informierte über die Möglichkeiten, soziale Kriterien in der öffentlichen Beschaffung zu berücksichtigen. Er wies darauf hin, wie schwierig es sei, die Arbeitsbedingungen zu kontrollieren, da diese am Produkt nicht messbar wären. Die Energieeffizienz eines Gerätes ist messbar - ökologische Kriterien sind somit leichter einzufordern, da auch leichter zu kontrollieren. Trotzdem ist er zuversichtlich, dass die Einhaltung sozialer Mindeststandards in Zukunft bei der öffentlichen Beschaffung eine immer wichtigere Rolle spielen werden.

Gerald Engler (Firma LOACKER Recycling, u.a. für den Elektronikschrott zuständig) erklärte, was mit einem Altgerät passiert und wie jeder Konsument die Möglichkeit hat, sein Altgerät am „richtigen Ort“ zu entsorgen. Herr Engler erzählte uns, dass es auch für ihn zum Alltag gehöre, „unmoralische“ Angebote für die Verschiffung von Elektroschrott zu erhalten. Er lehne diese aber definitiv ab. Wenn man in Vorarlberg sein Altgerät beim Bauhof bzw. direkt bei der Firma Loacker abgibt, dann kann man sich sicher sein, dass das Altgerät fachgemäß entsorgt wird. Besonderen Wert wird darauf gelegt, dass die Rohstoffe im Kreislauf bleiben.

Andrea Streibl (Referentin für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit bei Südwind Vorarlberg), klärte wiederum über die Arbeitsbedingungen in der Computerindustrie auf.
Von der Rohstoffgewinnung bis hin zur Entsorgung. Frau Streibl erklärte, dass in der Produktion größtenteils junge Frauen für die Arbeit am Fließband eingestellt werden, da diese als gefügig und erpressbar betrachtet werden und man annimmt, sie seien für die Feinarbeit besser geeignet. Die Arbeiterinnen arbeiten bis zu 6 Tage die Woche, mind. 8h pro Tag für einen Durchschnittslohn von 3-6 Euro täglich – dies sind keine existenzsichernden Löhne. Zudem hantieren die Arbeiterinnen mit gesundheitsgefährdenden Stoffen – ohne Schutzbekleidung zur Verfügung gestellt zu bekommen.

Auch das Publikum brachte sich interessiert in die Diskussion ein. Mit Klick auf das Bild sind Bilder von der Veranstaltung zu sehen.

Die Veranstaltungen zu Clean –IT finden mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Gemeinschaft statt. Die darin vertretenen Standpunkte geben die Ansicht der Südwind Agentur wieder und stellen somit in keiner Weise die offizielle Meinung der Europäischen Gemeinschaft dar.

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